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Nachdem der Oktober uns viele Tage mit goldener Sonne verwöhnt hatte, fiel es mir schon schwer, mich an die Tatsache zu gewöhnen, dass jetzt die kalte Jahreszeit da ist. Die Zeit für Pullis, Strumpfhosen, warme Socken, Schals und Kuscheljacken.
Wenn es kühler wird, dann mag ich es sehr gerne, "Schichten" zu tragen. Wie eine Zwiebel, mit der flexiblen Möglichkeit, einfach eine Lage auszuziehen, wenn es doch mal zu warm sein sollte. Jäckchen und Jacken habe ich recht viele im Schrank- aber oftmals erweist sich deren schmale Silhouette als hinderlich. Manches ist schlicht zu eng, um auch mal ein weiter geschnittenes Teil darunter zu tragen.
Also muss etwas in Oversize her!
Beim Stöbern in meinen Zeitschriftenstapeln, fiel mir direkt ein Burda-Modell ins Auge:
Eine verschlusslose Oversize-Jacke mit raffinierter Schnittführung. Der perfekte Schnitt für den tollen
Abseiten-Fischgrat Ironman, den ich mir bei der Firma Zuleeg hatte aussuchen dürfen.
Der Mantel ist einfach zu nähen - auch wenn es sich beim erstmaligen Durchlesen der Anleitung arg kompliziert anhörte. Doch klarer Fall von "Passzeichen sind Freunde" und alles erschließt sich, wenn man die Teile zugeschnitten vor sich liegen hat und dann Schritt für Schritt näht.
Zunächst wollte ich die ungefütterte Jacke mit Kappnähten arbeiten, aber bei den Nahttaschen und der Schulterecke wusste ich nicht, wie ich das geschickt machen sollte und so blieb es bei Overlockversäuberung. Wenn die Overlockmaschine gut eingestellt ist und das Garn schön passt, sieht es ja auch hübsch aus.
Da die Jacke wirklich sehr oversize ist (ich habe Gr.38 genäht) stören mich auch die losen Taschenbeutel innen nicht. Sie verschwinden einfach in der üppigen Weite.
Hoch lebe die Handnaht!
Ich habe den Beleg und den Saum mit Hand locker angestichelt. Bei den Ärmeln habe ich mir noch Belege gemacht, denn es zeigte sich, dass ich meine 4 cm Saumzugabe in der Länge extra brauche, damit die Ärmel nicht zu kurz sind. Den Ärmelbeleg habe ich sehr breit gemacht und mit Maschine abgesteppt. Wenn ich passenden Strickstoff finde, möchte ich noch InnenBündchen machen, dann zieht es nicht rein und ich kann die Ärmel auch mal hochschoppen.
Britta von "My Daily Meer" hatte diese klasse Idee beim Nähdeernswochenende. Schwarmwissen und kreatives Input von anderen Nähnerds ist einfach Gold wert!
Schnittmuster: Burda Style 11/2015, Model 103, Gr.38, Ärmel verlängert
Im gleichen Heft ist übrigens auch der Schnitt von meinem geliebten Wollmantel:
KLICK
Stoff: Abseiten-Fischgrat von Zuleeg Art. 6006700422
Der Stoff wurde mir kostenfrei zur Verfügung gestellt. Ich durfte ihn mir aussuchen und wählte- typisch Schneiderherz- dieses wunderbare Grau.
Die Abseite des Stoffes ist übrigens heller als die Außenseite und zeigt den Fischgrat deutlicher. Eigentlich wollte ich den Schalkragen mit diesem Kontrast nähen- aber leider habe ich beim Aufbügeln der Einlage nicht daran gedacht und somit wurde es dann doch einfarbig.
Mein Fazit:
Ein wirklich schöner Schnitt für das leichte Wollmischgewebe. Aber die Jacke ist schon sehr oversize und sollte ich zum Wiederholungstäter werden, dann werde ich es mit einer 36 versuchen.
Hier -
KLICK - bei Mie von
Sewing Like Mad zeigt sich, dass auch die 36 noch genug Weite mitbringt. Sie hat übrigens auch eine Variante aus French Terry genäht- schaut mal wie toll das ganze in Ringel mit Gürtel ausschaut:
French Terry Cardigan
Und, wie habt ihr es mit Oversize? Ein NoGo in Eurem Kleiderschrank oder liebt ihr es manchmal auch, Euch in üppige Weiten zu kuscheln?!
Ich freu mich drauf, Eure Antworten zu lesen – eingemümmelt in meine neue Jacke, mit 'ner schönen Tasse Tee!
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SewLaLa