Gestern ist meine neue Leinenhose fertig geworden und ich bin sehr froh über ein neues Wohlfühlstück in meinem Kleiderschrank. Leinen ist jetzt zwar nicht gerade die erste Wahl für die Garderobe im Herbst- aber die gedeckte Peffer/Salz-Optik des zweifarbigen Gewebes lässt die Marlenehose gar nicht wie ein typisches Sommerteil wirken.
Stoffliebe auf den ersten Blick
Der Stoff war ein Spontankauf- die Optik und auch die weiche, etwas körnige Haptik haben mir auf Anhieb gefallen. Leider lag der Stoff sehr schmal und beim Zuschnitt hatte ich etwas Sorge, dass meine Kaufmenge durch die recht weiten Hosenbeine nicht reicht- aber nach etwas Schnittmuster-Tetris konnte ich dann zur Schere greifen.
Genäht habe ich wieder nach dem Schnitt Assuan von Schnittquelle in Gr. 38 - Länge um 5 cm angepasst. Meine erste Variante
KLICK ist innig geliebt- allerdings hat da der Leinenstoff sehr viel von seiner prächtigen Farbe eingebüßt. Doch auch verwaschen ist die Hose immer noch ein Lieblingsstück.
Doch hier nur meine neue Hose in freundlichem Grau...
Besonders gerne mag ich an dieser Hose den schönen Tunneldurchzug. Eine Kombination aus innenliegenden Knopflöchern und dekorativ sichtbaren Ösen vorn und in der hinteren Mitte. Zwar trage ich eigentlich immer etwas über diesem hübschen Detail- aber es ist einfach praktisch, wenn man die Hose ganz nach Bedarf ein wenig in der Weite anpassen kann. Gerade bei Leinen, denn das Material dehnt sich ja beim Tragen immer. Diesmal gab es bei der Hose Kordelstopper- dann kann ich auf eine auffällige Schleife verzichten und die Bandenden vorn nur locker binden.
Und die Hose bringt Taschen mit. Während ich sonst mehr ein Freund von Hüftpassentaschen bin, mag ich hier die dekorativen aufgesetzten Taschen. Sie tragen nicht auf und bieten Platz für allerlei Kram und man kann seine Hände herrlich drin vergraben (und auf Fotos einen Ticken lässiger herumstehen)
Immer wenn es an die Vollendung einer Hose geht, stehe ich übrigens vor der großen Frage:
Welche Saumlänge soll es werden?
Gerade bei Marlenehosen aus fließenderen Stoffen mag ich es am liebsten, wenn sie so richtig lang sind. Wenn man so eine Hose mit nur einer Absatzhöhe trägt, hat man ja kein Problem. Doch diese Hose hier möchte ich nicht nur zu sommerlichen flachen Ballerinas tragen, sondern auch zu meinen geliebten Stiefeletten mit Absatz. Ich musste also ein Mittelding finden, damit es mit hohen Schuhen nicht zu kurz wird, ich aber mit Ballerinas nicht alles durch den Dreck schleife bzw. drauf trete.
Mal sehen, wie ich mit der Länge jetzt klar komme. Wenn es doch zu lang ist, dann wird nochmal neu gesäumt.
Wie geht es Euch so mit Saumlängen? Ist es auch bei Euch jedesmal ein kleiner Angang, bis das richtige Maß für Schnitt, Stoff und persönliche Stimmung gefunden ist?
Erzählt doch mal von Euren Erfahrungen mit Stecknadeln, Saumpuster und der xten Steckprobe.
Wie findet ihr die perfekte Rock-bzw. Hosenlänge für Euer Projekt?!
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