Dienstag, 25. September 2018

Schulter-Spucktuch selber nähen

Als meine Jungs noch kleine Spuckmäuse waren, habe ich mir Mulltücher über die Schultern gelegt, um mich vor dem Milchschwall zu schützen, der gerne mit dem erleichternden Bäuerchen einherging. Da diese jedoch ziemlich dünn waren, blieb es nicht aus, dass man als Jungmutter ständig einen leicht säuerlichen Geruch an sich haften hatte.

Es gibt schönere Erinnerungen an die Babyzeit...


Nun, wenn das Internet damals nicht noch Neuland gewesen wäre und ich schon die vielen Inspirationen und Ideen aus kreativen Blogs gekannt hätte, dann hätte ich ganz sicher einen großen Stapel toll geformter, saugfähiger Schulter-Spucktücher gehabt: Simpel genäht aus Frottee und einem Stück Baumwollstoff.

Für alle von Euch, die vielleicht gerade Nachwuchs bekommen haben und natürlich auch für alle, die eine nette Geschenkidde für frischgebackene Eltern suchen, habe ich ein kleines Tutorial gemacht.

Pin Tutorial Schulter-Spucktuch nähen

  

Es ist wirklich ganz einfach

 

Als Upcycling-Projekt braucht man nur ein altes Handtuch und einen hübschen Stoffrest, sonst je 30cm Frottee und leichte Webware aus Baumwolle.


Das Schulter-Spucktuch nähen:

Donnerstag, 13. September 2018

Marlenehose aus Leinen-Chambray

Gestern ist meine neue Leinenhose fertig geworden und ich bin sehr froh über ein neues Wohlfühlstück in meinem Kleiderschrank. Leinen ist jetzt zwar nicht gerade die erste Wahl für die Garderobe im Herbst- aber die gedeckte Peffer/Salz-Optik des zweifarbigen Gewebes lässt die Marlenehose gar nicht wie ein typisches Sommerteil wirken.

Stoffliebe auf den ersten Blick


Der Stoff war ein Spontankauf- die Optik und auch die weiche, etwas körnige Haptik haben mir auf Anhieb gefallen. Leider lag der Stoff sehr schmal und beim Zuschnitt hatte ich etwas Sorge, dass meine Kaufmenge durch die recht weiten Hosenbeine nicht reicht- aber nach etwas Schnittmuster-Tetris konnte ich dann zur Schere greifen.
Genäht habe ich wieder nach dem Schnitt Assuan von Schnittquelle in Gr. 38 - Länge um 5 cm angepasst. Meine erste Variante KLICK ist innig geliebt- allerdings hat da der Leinenstoff sehr viel von seiner prächtigen Farbe eingebüßt. Doch auch verwaschen ist die Hose immer noch ein Lieblingsstück.
Doch hier nur meine neue Hose in freundlichem Grau... 

 Leinenhose Chambray nach Schnittmuster Assuan Tragebilder

Besonders gerne mag ich an dieser Hose den schönen Tunneldurchzug. Eine Kombination aus innenliegenden Knopflöchern und dekorativ sichtbaren Ösen vorn und in der hinteren Mitte. Zwar trage ich eigentlich immer etwas über diesem hübschen Detail- aber es ist einfach praktisch, wenn man die Hose ganz nach Bedarf ein wenig in der Weite anpassen kann. Gerade bei Leinen, denn das Material dehnt sich ja beim Tragen immer. Diesmal gab es bei der Hose Kordelstopper- dann kann ich auf eine auffällige Schleife verzichten und die Bandenden vorn nur locker binden.

Leinenhose Chambray nach Schnittmuster Assuan Detailbilder Tunneldurchzug

Und die Hose bringt Taschen mit. Während ich sonst mehr ein Freund von Hüftpassentaschen bin, mag ich hier die dekorativen aufgesetzten Taschen. Sie tragen nicht auf und bieten Platz für allerlei Kram und man kann seine Hände herrlich drin vergraben (und auf Fotos einen Ticken lässiger herumstehen)

Leinenhose Chambray nach Schnittmuster Assuan Tragedetails

Immer wenn es an die Vollendung einer Hose geht, stehe ich übrigens vor der großen Frage:

Welche Saumlänge soll es werden?


Gerade bei Marlenehosen aus fließenderen Stoffen mag ich es am liebsten, wenn sie so richtig lang sind. Wenn man so eine Hose mit nur einer Absatzhöhe trägt, hat man ja kein Problem. Doch diese Hose hier möchte ich nicht nur zu sommerlichen flachen Ballerinas tragen, sondern auch zu meinen geliebten Stiefeletten mit Absatz. Ich musste also ein Mittelding finden, damit es mit hohen Schuhen nicht zu kurz wird, ich aber mit Ballerinas nicht alles durch den Dreck schleife bzw. drauf trete.

Leinenhose Chambray nach Schnittmuster Assuan zu verschiedenen Absatzhöhen

Mal sehen, wie ich mit der Länge jetzt klar komme. Wenn es doch zu lang ist, dann wird nochmal neu gesäumt.

Wie geht es Euch so mit Saumlängen? Ist es auch bei Euch jedesmal ein kleiner Angang, bis das richtige Maß für Schnitt, Stoff und persönliche Stimmung gefunden ist?
Erzählt doch mal von Euren Erfahrungen mit Stecknadeln, Saumpuster und der xten Steckprobe.
Wie findet ihr die perfekte Rock-bzw. Hosenlänge für Euer Projekt?!







Dieser Beitrag ist verlinkt bei SewLaLa und Du für Dich am Donnerstag

Mittwoch, 5. September 2018

Frau Yoko küsst Bluse Avy

Ich muss ja gestehen, dass ich mich doch erst sehr langsam wieder an Blusen gewöhne. Zwar schätze ich Nähwerke aus Webwaren sehr hoch und auch das Nähen mit dem Material macht mir große Freude- aber im Tragealltag ertappe ich mich dann doch oft dabei, lieber in ein Shirt zu schlüpfen, Jäckchen oder Jerseymantel drüber und fertig.

Bequem und alltagstauglich soll es sein.


Oberteile, die meine Bewegung auch nur minimal einschränken, bleiben im Schrank hängen, obwohl ich sie wirkich schön finde. Meine beiden Cheyenne-Blusen sind im Rücken ja schon angepasst- trotzdem trage ich sie eher selten. Ich denke, mit durchgehender Knopfleiste und als Jackenbluse über einem Top wäre ich glücklicher mit ihnen.
Ein weiteres Beispiel wäre dann noch meine Bluse Avy, die den Alltagstest leider nicht überstanden hat. Die Rückenpartie und auch die Ärmel sind mir einfach zu schmal geschnitten. Ich werde jetzt die Ärmel austrennen und das ganze als hübsches Top tragen. Aber die Falten vorne an der Bluse finde ich einfach große klasse und so hieß es nun für mein aktuelles Projekt:

Aus zwei mach eins!


Schnittmuster Avy und Schnittmuster Frau Yoko wurden kurzerhand vereint. Da ich wusste, dass Yoko bequeme Weite mitbringt, habe ich einfach das Rückenteil ohne Falte/Passenabtrennung und die Ärmel davon genommen und dann das Vorderteil der Avy auf das Vorderteil Yoko "gebastelt".
Der Plan ging auf und jetzt habe ich eine leicht flatterige Viskosebluse mit hübschem Blickfang vorne.

Patternhack Bluse Frau Yoko und Avy.  Frontpartie mit Falten und Seitenansicht

Zuschnitt und Nähen liefen problemlos. Einzig am Halsausschnitt habe ich heftig gepatzt, weil ich das Schrägband viel zu locker angenäht hatte. Doch ein Tipp auf Instagram hat aus der Not eine Tugend gemacht: Ich habe das ganze einfach noch mal eingeklappt und festgesteppt. Jetzt behaupte ich, es sollte ja eine Streifenversäuberung und keine Einfassung sein und bin fein raus...

Patternhack Avy und Yoko Rückenansicht und Halsauschnitt

Mit meiner neuen Bluse werde ich jetzt den sonnigen September-Tag genießen und bin gespannt, ob  es beim monatlichen MeMadeMittwoch schon viel Inspiration für die Herbstgarderobe zu sehen gibt.

Und, seid ihr schon in Herbststimmung? Oder näht ihr- so wie ich- noch fix ein Teil aus Leinenstoff, weil das Wetter diesen Sommer einfach zu großartig zum Nähen war?!