Donnerstag, 2. Mai 2019

Angeschnittener Taschenbeutel in der schrägen Naht- ein kleines Tutorial.

Gestern habe ich Euch meine neue Strickjacke Minna von Fadenkäfer vorgestellt und ich habe erzählt, dass ich das Schnittmuster an den Taschenbeuteln abgeändert habe, weil mir die Verarbeitung im Original gar nicht gefiel. Dort wird nämlich ein Taschenbeutel mit gerader Kante an den schrägen Eingriff genäht- was eine saubere Verarbeitung nicht gerade erleichtert und vor allem auch später beim Tragen dafür sorgt, dass die Taschenbeutel blöd in der Jacke rumbaumeln.

Hier mal ein Bild, um das Problem zu verdeutlichen:

 
Schnittmuster angesetzter Taschenbeutel Nahttasche

Ihr könnt sehen, dass jeder Beutel einzeln angenäht wird und dann schräg nach vorne zeigen würde- leider schlägt aber dann in der fertigen Jacke die Schwerkraft zu. Der Taschenbeutel würde nach unten ziehen und komisch fallen. Das sieht bei einer ungefütterten Jacke nicht schön aus. Genau wie die Ansatznähte, die sich so nicht einfach und ordentlich versäubern lassen.

Doch mit ein paar leichten Änderungen am Schnitt umgeht man diese Probleme.

 

Schnittanpassung Nahttasche angeschnitten

Mittwoch, 1. Mai 2019

Meine Strickjacke Minna - was ich an ihr mag und was leider nicht

Ich gestehe- Schnittmuster Minna von Fadenkäfer war ein klarer Fall von Verführung im Stoffgeschäft. Da hing nämlich eine hübsche fertige Version der Jacke - aus Strick in Dunkelgrau, recht oversize für mich, aber beim Reinschlüpfen war ich einfach begeistert: Eine lässiges Teil mit Kapuze und wirklich schöner Taschenvariante. Also wurde der Schnitt gekauft- obwohl hier im Nähzimmer noch reichlich andere Schnitte auf Umsetzung warten.
Daheim stellte ich dann leider fest, dass ich für den neuen Schnitt doch keinen passenden Stoff im Vorrat hattte. So zog der eine Kauf gleich den nächsten hinterher: Ich fand einen schönen JaquardStrick in Grau mit dunkelblauem Strichmuster und kaufte ausreichend für eine lange Variante von Minna mit Kapuze.

Strickjacke Minna


Jetzt ist meine Version genäht und ich muss gestehen, ein wenig ist die Begeisterung verpufft.
Das liegt vor allem an der Passform der Ärmel. Die Armkugel im Schnitt ist recht flach gehalten. Das sorgt zwar dafür, dass man die Arme prima heben kann, ohne dass die Jacke sich im Rumpf mit hebt- jedoch schlägt die Jacke am Oberarm sehr unschöne Falten und wirkt dort einfach zu weit. Wahrscheinlich ist das jetzt klassisches NähNerdJammern- würde keinem auffallen, wenn man nicht drauf hinweist. Außerdem könnte ich bei der Weite tatsächlich mal was Dickeres drunter tragen, ohne dass es am Oberarm spannt...

Positiv denken



Wie Ihr auf den Bildern sehen könnt, habe ich mich gegen eine Kapuze entschieden. Fand ich dann am Ende doch nicht so passend und außerdem reicht das Reststück nun noch für einen schönen Sommer-Jerseyrock…


Bei Abkopieren des Schnittes habe ich übrigens als erstes die Taschen optimiert. Ich mag es nämlich gar nicht, wenn die Beutel extra angenäht werden und dann auch noch an der oberen Kante nicht dem schrägen Taschenverlauf folgen.