Ich habe eine Idee oder ein Projekt und schon geht es los…
Doch bei dem Thema, dass mich aktuell beschäftigt, fiel es mir zunächst schwer, meine Gedanken zu sortieren und zu formulieren. Vielleicht lag es daran, dass mir selber erst langsam bewusst wird, dass es überhaupt ein Thema für mich ist:
Genügsamkeit!
Ich habe also erst einmal nachgeschlagen, wie sich der Begriff definiert und ob er sich überhaupt eignet, zu benennen, um was es mir geht:
Genügsamkeit steht für
- Bescheidenheit, eine zurückhaltende Verhaltensweise
- Dankbarkeit, eine vom Dank erfüllte Haltung und Empfindung
- Enthaltsamkeit, den Verzicht auf bestimmte Genussmittel, siehe Abstinenz oder Mäßigung
Für mich persönlich sehr viel, denn ich beobachte, dass ich immer genügsamer werde, wenn es um das Nähen geht. Mir genügen schon lange meine reduzierten Farbwelten. Ich bin dankbar für den Stil, den ich für mich gefunden habe. Ich greife auf Bewährtes zurück und mühe mich nicht, hinter jedem neu angekündigten Stoffschnipsel oder jedem vermeintlich neuen Schnitt herzuhecheln.
Das mag für viele langweilig sein und gerade wenn man das Nähen neu für sich entdeckt, dann gehört es vielleicht einfach zur kreativen Leidenschaft, dass man probiert und produziert, was die Nadel so hergibt. Aber ich nähe ja nun schon so lange, da kommt (gleichzeitig mit der Lesebrille), einfach die Erkenntnis: Weniger ist manchmal mehr.
In diesem Jahr werde ich versuchen, meine Nähwerke für mich so zu dosieren, dass ich am Ende bei einem Blick in den Kleiderschrank sagen kann: Das genügt mir!
Als Aufhänger möchte ich die Aktion „12 Letters of Handmade Fashion“ nutzen.
Ich werde in den nächsten Tagen meine Garderobe durchsehen, aussortieren und planen, was ich gerne neu hätte (und dann hoffen, dass die ausgelosten Buchstaben sich gut mit meinen Vorstellungen decken) Ich möchte auch wieder schneidertechnisch „anspruchsvollere“ Dinge nähen- nach dem Motto: Gut Ding will Weile haben…
Passend zur „Genügsamkeit beim Nähen“ und weil heute ja Me Made Mittwoch ist, präsentiere ich Euch natürlich noch was Selbstgenähtes: Etwas aus dem Fundus, das ich schon einmal gezeigt habe (sogar mit der gleichen Strumpfhose *ggg*)
Mein grauer Walkrock nach eigenem Schnittmuster.
Herrlich bequem und mollig warm. Zeitlos und schlicht. Heißgeliebt!
Den kann man auch zweimal zeigen ;)
Und, wie ist es bei Euch?
Schöpft Ihr noch aus dem vollen (Über)angebot an Stoffen und Schnittmustern und könnt es genießen? Oder fühlt Ihr Euch manchmal überrannt und ahnt schon kurz nach dem Kauf, dass viele Meter, die in Euer Stoffregal wandern, am Ende nie vernäht werden?
Näht Ihr lieber möglichst viele Teile oder vertieft Ihr Euch eher in ein aufwendiges EinzelProjekt ?
Ich bin gespannt!