Donnerstag, 8. Oktober 2020

Hosenanzug mal anders: Mein Fischgrat-Duo

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Das tatsächlich einmal ein zweiteiliger Hosenanzug in meinen Kleiderschrank einziehen würde, hätte ich nie gedacht. Vor allem nicht, weil eigentlich der Einzug einer herbstlichen Langbluse geplant war. Aber unverhofft kommt oft, denn ich verwarf meine ursprünglichen Nähpläne, als ich den wunderschönen grauschwarzen Fischgrat von Zuleeg auf meinem Zuschneidetisch ausbreitete. Der Hemdblusenschnitt war zwar schon vorbereitet, aber irgendwie rief die Flanellqualität nach meinem klassischen und heißgeliebten Marleneschnitt. Und als ich dann auch noch mit fleißigem Schnittmustergeschiebe den Schnitt von meiner kleinen Kastenjacke dazu quetschen konnte, war ich mehr als glücklich.

 

 Altbewährte Schnittmuster

 

Das Nähen ging prima von der Hand, die hochwertige Stoffqualität ließ sich klasse nähen und bügeln. Ich habe dem Stoff übrigens vor dem Zuschnitt eine sanfte Runde in der Waschmaschine gegönnt, natürlich im Wollwaschprogramm und mit Feinwaschmittel. Nach dem Trocknen und Bügeln habe ich dann den Strich des Stoffes bestimmt. Wollstoffe haben oft eine fühlbare Richtung und auch wenn sie hier nicht wirklich ausgeprägt ist, habe ich mich für entschieden, alle Teile in gleicher Ausrichtung zuzuschneiden.



 

Was und woraus?

Stoff
Herringbone Ebony von Zuleeg
Stoffbreite 150cm
Gewicht 300g/lfm

45% Baumwolle, 41% Schurwolle, 14% Polyamid

Der Stoff wurde mir für das Nähen eines Modelles zu Verfügung gestellt.

Schnittmuster Marlenehose Neue Mode J22629, Schnittmuster Jäckchen Burda 8806:
Beide 'out of print', schon oft genäht und verbloggt, u.a. HIER
Diesmal habe ich die Ärmel beim Jäckchen mit einer geschlitzten Blende verlängert.

Schnittmuster Shirt:  Frau Tina von Studio Schnittreif - HIER verbloggt

 


Was mich besondes froh an meinem neuen Zweiteiler macht, ist die Tatsache, dass beide Teile auch ganz wunderbare Solisten sind. Die Jacke ist perfekt zu Jeans & Co und der Stoff zeigt sich als angenehm wärmend. Die Marlenehose findet mit der dezenten grauen Musterung problemlos Anschluss an meine bestehende Garderobe. Die Hose hat übrigens ein Halbfutter in die Vorderbeine bekommen. Ich finde, das erhöht bei Wollhosen den Tragekomfort sehr und außerdem bleibt das gute Stück, trotz des weichen Stoffes, schön in Form.

Wenn Ihr auch einmal eine Hose mit solch einem Futter veredeln möchtet, auf dem Bernina Blog zeige ich Euch in einer bebilderten Anleitung, wie einfach das geht. Schaut unbedingt mal vorbei:

Halbfutter in Wollhose nähen

Und, ist es Euch auch schon mal so ergangen, dass Ihr eigentlich einen konkreten Plan hattet, aber dass Ihr dann beim Stoff streicheln nochmal komplett umgeschwenkt habt? Ich bin gerade sehr froh darüber. Der ursprünglich geplante Schnitt liegt nun erst mal im Schnittordner, aber wenn mir der perfekte Stoff dafür in die Hände fällt, dann gibt es auch noch die Langbluse.