Schon oft habe ich verschiedene Versionen der hübschen Webwaren-Bluse mit der markanten Rückenfalte bewundert, doch erst jetzt ist eine in meinen Kleiderschrank eingezogen. Meine Version ist aus weißer Viskose mit winzigen schwarzen Möven. Ein dezent maritimes Motiv, dem ich einfach nicht widerstehen konnte – obwohl ich ja sonst Uni bevorzuge. Der Stoff ist viskosetypisch schön fließend und fühlt sich ganz wunderbar an.
Doch die Farbe hat so ihre Tücken.
Weiße Stoffe haben immer eine gewisse Transparenz. Und somit schimmert auch hier bei jeder doppelten Lage das schwarze Druckmotiv durch. An den Nähten und Saumkanten stört mich das nicht - aber Frau Yoko sieht eine doppelte Rückenpasse und einen Beleg vor. Und da hätte es mich einfach gestört. So habe ich bei meiner Version einfach auf die Schulterpasse verzichtet und die Kellerfalte im Rücken schon am Halsausschnitt aufspringen lassen. Und statt Beleg habe ich den Ausschnitt ganz dezent mit einem schmalen Schrägstreifen verstürzt.
Nun ist meine Bluse im Schulterbereich/Rücken natürlich durch diese Änderung üppig weit. Zunächst wollte ich diese Weite am Saum „auffangen“ und dem Ganzen mit einem schmalen Gummi am Saum etwas Blouson-Form verpassen. Aber das eingezogene Gummiband war nach einem kurzen Blick in den Spiegel ganz fix wieder aus dem Tunnel gezupft.
Manchmal muss man eben erst mal machen, um zu erkennen, dass eine Idee wirklich doof war…
Schnitt: Frau Yoko in Größe M von Fritzi Schnittreif (gekauft online und tatsächlich mal wieder einen DinA4 Schnitt geklebt- waren zum Glück nicht so viele Seiten...)
Stoff: 100% Viskose (gekauft bei Jippel Husum)
Ich freue mich darauf, wenn ich das neue Oberteil mit leichter Sommergarderobe kombinieren kann. Für die Fotos musste jetzt noch die (gekaufte) Jeans herhalten - mal sehen, wohin die Temperaturen in den nächsten Tagen klettern.
Ach ja- ob ich die Ärmellänge ein wenig kürzen werde, entscheide ich noch. Auch dort hatte ich Gummizug geplant- aber auch dort war das eine richtig blöde Idee. Die perfekte Länge soll mir jetzt lieber mal der Alltag zeigen.
Und, geht es Euch auch oft so, dass ihr eine Idee hattet, die Euch genäht dann doch nicht so gefällt?! Mir passiert das ziemlich oft und auch wenn es erstmal nervig ist, wachsen beim Probieren dann die Details, die ein Nähwerk zu einem Lieblingsstück werden lassen.
Ach Ute, das ist genau der Stoff, den ich bei meinem Hemdblusenkleid-Projekt hätte brauchen können... Da bin ich nämlich genau in dem Sinne gescheitert, dass ich eine schöne Idee hatte und genäht eine kleine Katastrophe herauskam. Da stimmten einfach Stoff und Schnitt nicht überein. (Kannst ja mal bei mir schauen - ich berichtete am Mittwoch auf meinem Blog) So, nun aber zu Deinem Blüschen - ich finde es wunderschön und die Änderung ist gelungen. Du hättest bei der Passe innen übrigens auch mit einem reinweißen Stück Stoff arbeiten können. So ist es aber eine feine Abwandlung des beliebten Schnittes geworden, die sehr stimmig ist und super zu Deinem Typ passt. Ohne Gummizug gefällt es mir viel besser - das hat für mich immer so etwas von Kinderkleidung (vielleicht auch ne komische Assoziation, aber ist halt so ;)) Also, ich drücke die Daumen für sonnige Tage, damit die schnuckligen Möwen an die Luft können. Liebe Grüße und ein schönes Wochenende wünscht Ina
AntwortenLöschenOh- da werde ich doch gleich mal lesen gehen... Die Ernüchterung, dass Stoff und Schnitt nicht passen, hatte ich übrigens auch schon öfter. Manchmal hat man sich so in das Bild im Kopf vernarrt, dass man sämtliche Vernunft und Erfahrung einfach ignoriert *ggg*
LöschenZu meiner Yoko: Die Idee mit der weißen Passe innen hatte ich auch- aber ich mag es dann nicht, wenn sich der Weißton so verändert. Es wird ja im Grunde ein blickdichter Stoff draus und der Rest ist leicht transparent. Das ist bei mir wohl auch der Grund, warum ich nicht allzu oft weiße/helle Oberteile nähe.
Übrigens- die Sonne für meine Bluse ist jetzt da :)
Liebe Grüße
Ute
Deine Variante gefällt mir ausgesprochen gut und sie sieht so echt lässig aus. Ich hatte bei einem Jersey , der ein wenig durchscheinend war, auch das Problem. Aber zum Glück war er unifarben und ich habe es auch erst beim anprobieren im Spiegel gesehen, dass der passenteil viel dunkler war, als der Rest . Liebe Grüße Kirsten
AntwortenLöschenJa- dieses Durchscheinen ist oft echt blöd. Da muss man sich auch so viele Gedanken um das drunter machen (und meine hautfarbende Wäsche ist da zwar super- aber schön ist was anderes *ggg*)
LöschenGefällt mir und ja auch ich verwerfe Ideen, wenn mein Bauch nicht 100% einverstanden. Das genieße ich beim Nähen, ein toller Prozess und es entsteht was individuelles. Bluse gefällt mir, Gummizug ist auch nicht so meins...
AntwortenLöschenJa- das Herantasten an sein ganz eigenes Werk, ist oftmals der größte Reiz, den das Selberschneidern ausmacht. Auch wenn es zwischendurch leicht frustrierend sein kann :)
LöschenDas sieht so toll aus mit dieser feinen Einfassung! ich nähe schon "ewig", aber sowas bekomme ich einfach nicht sauber hin.
AntwortenLöschenSonnige Grüße aus Köln
Petra
Hab die yoko auch schon genäht ohne Passe den Halsausschnitt nur mit einem Schrägband versäubert geht auch sehr gut!
AntwortenLöschenSuper Idee die Passe wegzulassen. Deine Bluse fällt wirklich toll.
AntwortenLöschenIch quäle mich gerade an einer Yoko aus Viskose! Nach dem Wenden der Passe stimmen die beiden Teile der Passe hinten nicht mehr überein!! Nun überlege ich aufzutrennen und so wie du mit Schrägstreifen zu versäubern, fürchte aber, dass ich den Streifen auch nur schwer gerade hin bekomme…?? Gibt es da einen Trick? Fertiger Baumwoll- Schrägstreifen ist ja wohl zu steif?
AntwortenLöschenHmmm- ich verstehe nicht ganz, wieso die Teile der Passe nicht übereinstimmen. Wenn sie gleich zugeschnitten sind und die Passzeichen (Mitte auf Mitte etc.) beachtet werden, dann sollte das hinhauen.
LöschenIst der Fadenlauf beim Zuschnitt beachtet?