Es war mal wieder Zeit, mein Nähzimmer zu verlassen und ein wenig über den Tellerrand zu schauen. Als Flensburgerin kann ich den nordischen Stil unserer skandinavischen Nachbarn beinahe täglich genießen- der Weg zum Bummeln ins Nachbarland ist nur ein Katzensprung und auch Flensburg selbst, bietet diverse dänische Geschäfte für Interior und Lebensart. Trotzdem ist es für mich jedesmal ein Fest, wenn ich zur Formland-Messe nach Herning fahren darf. Die dänische Messe öffnet seit 35 Jahren ihre Tore für Fachbesucher aus den Bereichen Design, Interior und Delikatessen und ich selbst war diesmal zum 11. Mal dabei.
Im Rahmen der von Amalie loves Denmark organisierten Bloggertour durfte ich für ein paar Stunden in den neusten Trends für die kommende Saison schwelgen. Aber natürlich fahre ich nicht mit, um diese Eindrücke für mich selbst zu behalten, sondern ich möchte sie mit Euch teilen, denn ich weiß, dass ganz viele von meinen Lesern den nordischen Stil genauso lieben wie ich.
Inspiration
Bei allen neuen Trends, die auf so einer Messe immer gezeigt werden, bleibt für mich ein großes Thema stets im Fokus: Zeitlosigkeit von Design. Das versuche ich in meinem Kleiderschrank und meinen Nähwerken umzusetzten - und das ist der Punkt, zu dem es mich bei jedem Messebesuch magisch hinzieht. Ob nun Georg Jensen, Holmegaard, Stelton oder Eva Solo und viele andere – sie bieten Dinge, die in ihrer Form und Funktion mein Herz erobern.
Ein ganz wichtiges Thema auf der Messe war – wie sollte es in der heutigen Zeit auch anders sein–die Nachhaltigkeit. Sehr viele Marken schreiben sich diesen Trend auf die Fahnen und setzen ihn auf die eine oder andere Art um. Mal ist es recyceltes Plastik- mal der komplette Verzicht auf selbiges. Mal wird der Energieverbrauch bei der Herstellung so gering wie möglich gehalten- mal zählt vor allem die faire Wertschöpfungskette in den Produktionsländern. Eine wirklich gute Sache, wobei ich persönlich finde, dass all das uns Verbraucher nicht davon freikauft, unser eigenes Konsumverhalten regelmäßig selbstkritsch zu reflektieren.
Weniger ist mehr
Womit wir dann wieder bei der Zeitlosigkeit wären: Genau wie in der Modewelt, sollte auch im Bereich Interior der Weg weg von kurzlebigen Trends und hin zu mehr Lieblingsstücken gehen, die dann unser Leben nicht nur eine Saison begleiten.
Gesehen u.A. bei Engel&Lovgreen, HjemHavn, Kay Bojesen
Wertige Dinge aus schönen Materialien bereichern und können einem im Alltag das eine oder andere Lächeln ins Gesicht zaubern.
Gesehen u.A. bei EpicSpice, Lie Gourmet, Rebael Cocktails
Natürlich war auch das Thema Weihnachten auf der Messe präsent- schließlich sind es nur noch 126 Tage bis zum Fest. Prompt habe ich mich beim Stand von IB-Laursen ein wenig verliebt...
Seht Ihr den Weihnachtsbaum aus Metall in Sternenform? In natura ist er noch viel schöner und ich denke, er wird dieses Jahr das Ende der "echten Tanne" bei uns einläuten. Über viele Jahre konnte ich mir ein Weihnachten ohne "echten Weihnachtsbaum" absolut nicht vorstellen- im letzten Jahr habe ich dann mal nach ner Kunsttanne geschielt- aber 100% überzeugt hat mich so ein Teil doch nicht. Vor allem die Tatsache, dass welche, die gut aussehen ein Vermögen kosten und am Ende doch nur so tun, als ob sie eine Tanne wären. Dieser Metallbaum ist da ehrlicher...und er könnte uns über viele Jahre begleiten.
Mal sehen, wann das gute Stück in einem Shop auftaucht und was er kostet- bisher bin ich noch nicht fündig geworden (und auf der Messe konnte ich mir das Ausstellungsstück leider nicht unauffällig unter den Arm klemmen und mopsen)
Mit diesen weihnachtlichen Bildern ist mein Messerückblick auch schon vorbei. Ich hoffe, ich konnte Euch einen kleinen Eindruck vermitteln und verabschiede mich erstmal- bis zum nächsten Beitrag mit Nähcontent...
Herzliche Grüße an meine lieben Bloggerkolleginnen, die mit von der Partie waren:
An einer echten Weihnachtstanne aus einem richtig bewirtschafteten Wald ist nix falsches. Bäume, die mal Möbel werden wollen müssen in ihrer Jugend dicht stehen, damit sie gerade und mit wenig Aststellen wachsen. Und Holz bindet am meisten CO2 wenn es dauerhaft genutzt wird und an seiner Stelle ein neuer Baum wachsen darf. Dazu muss der Baum aber gefällt werden, bevor er innen hohl und braun wird und bevor er nicht mehr gesägt werden kann. Ansonsten wird er nämlich zu Brennholz (und setzt dabei sein CO2 wieder frei).
AntwortenLöschenAber wenn eine solche Tanne nicht so einfach verfügbar ist, ist der Metallsternenchristbaum eine tolle Alternative.
LG
Martina
hach, war das schön... aber den weihnachtlichen Aspekt hab' ich offensichtlich komplett ausgeblendet. Ich warte dann wohl lieber wieder bis kurz vor knapp :) bin aber gespannt auf Deinen Sternenbaum!
AntwortenLöschenGefreut hat mich aber wirklich, wie weit oben das Thema Nachhaltigkei mittlerweile rangiert. Ja auch nicht unbedingt selbstverständlich für den Konsmgüterbereich ... Hab' einen schönen Abend & liebe Grüße aus Kiel, Britta