Mittwoch, 5. Mai 2021

Nähblockade zum #memademay

Es ist Mai. In Flensburg zwar eher nach dem Motto "Der kleine April möchte bitte aus dem Mai abgeholt werden", aber es werden mildere und schönere Tage kommen. Zeit also, den Kleiderschrank zu checken und die Garderobe zu sichten. Ich habe im letzten Monat ordentlich ausgemistet. Mich von Teilen getrennt, die ich zwar mochte, aber dann doch nicht getragen habe. Und auch endlich die vielen Jeans gehen lassen, die mich nach einer Stunde Tragen nervten, weil sie irgendwo zwickten und zwackten. 

Überfluss 

Und obwohl viele Klamotten weg sind, ist der Kleiderschrank noch mehr als üppig gefüllt. 

Hier sehr Ihr einen kleinen Bruchteil selbstgenähter Lieblingsteile. Und Ihr seht den Grund, warum ich schon länger eine ziemliche Nähblockade habe: Ich brauche nichts Neues. Die Vernunft hockt mir auf der Schulter und flüstert bei jeder neuen Inspiration, dass der Schrank doch voll genug sei. Ich streichel Stoffe, die seit Jahren im Vorrat liegen und finde keinen Anfang. Genauso gehts mit Schnitten, die eigentlich schon ewig mal probiert werden wollen: Da fehlt dann mal der richtige Stoff oder wenn man ihn hätte, ist es zu wenig. Oder es ist gefühlt schon zuviel, den Schnitt herauszukopieren. Und ZACK, ist der Funke Elan erloschen. Ich komme nicht an den Punkt, einfach mal anzufangen...

Lustverlust

Und gleichzeitig hänge ich im Zwiespalt und bin traurig, denn Tatsache ist: Ich liebe Nähen. Doch dafür müsste ich einfach mal wieder anfangen, diese Freude am Tun zuzulassen.


 

Projekt Jeans

Aber vielleicht wird es ja nun was, denn ich habe mit dem Aussortieren meiner Jeans einen echten Bedarf geschaffen. Ich brauche und möchte neue Jeanshosen. Dieses Kleidungsstück war bei mir bisher  immer ein Kaufteil, ich habe mir tatsächlich noch nie eine Jeans genäht. Ich habe mir Stoff gekauft (und sogar schon vorgewaschen) und den Schnitt Jeans #2 von Pattydoo. Könnte also direkt losgehen...

 ...ich muss nur noch meinen Elan wiederfinden.

Eine Zeit lang fand ich diese Zurückhaltung beim Nähen ja ganz wunderbar. Ein angenehmes Gefühl, sich nicht von Trends und Neuheiten unter Druck gesetzt zu fühlen. Rosinen zu picken und Projekte zu zelebrieren. Doch auch das wurde schnell weniger, dann gab es plötzlich eher Miniprojekte, wie ein simples Shirt. Fix von der Nadel gehüpft. Nett, aber nicht wirklich Futter für die Schneiderseele.
Nun werde ich bald 50 und ich habe mir fest vorgenommen, dass sich was ändern muss. Schneidern ist für mich ja nicht einfach ein Hobby, das man nach einer Hochphase aufgibt. Es ist mein gelernter Beruf (den ich zwar nicht im ursprünglichen Sinn ausübe, aber hey, neu erfinden will ich mich auch nicht)


Vielleicht kennt Ihr dieses Gefühl oder diese Phase ja auch? Habt Ihr einen Tipp oder verratet, wie Ihr damit umgegangen seit? Ich bin gespannt.



Beitrag verlinkt beim MeMadeMittwoch

11 Kommentare:

  1. Ausgemistet und doch noch genügend zum anziehen, kenne ich. Deshalb habe ich umgeändert, das war richtiges nähen für mich. Gleichzeitig konnte ich mal was ausprobieren, Schnitt, Form ohne einen neuen Stoff eventuell zu verhunzen. Hosen fehlen mir auch, da schleiche ich gerade auch um Schnittmuster rum. Lieber Gruß Jeanette

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  2. Ausmisten und abwarten hilft bei mir auch,manchmal sind auch andere Sachen wichtig und manchmal muss ich auch stricken und eine Serie schauen... Witzig, ich habe mir für dieses Jahr auferlegt, weniger Kleider (brauche ich nicht)und dafür mehr Hosen (brauche ich) zu nähen! Und Jeans ist da ein zentrales Thema. Ich habe auch grade die Pattydoo Jeans in Arbeit. Der rohling war vielversprechend und ich hoffe, das Ergebnis wird gut... Ich drücke dir auch die Daumen. LG Sarah

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  3. Ja, das Problem mit der Nähblockade kenne auch ich. Aber manchmal ist einfach nicht die Zeit. Der Elan kommt wieder - ganz bestimmt. Und am Ende gibt es dann vielleicht sogar die perfekte Jeans?
    Bleib dran!
    Viele Grüße
    Sandra

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  4. Für mich ist das Nähen ein Hobby und daher nähe ich nur dann, wenn ich Lust darauf habe; es gibt auch Phasen, wo ich eben lieber anderes mache.
    Da du ja einen Bedarf an neuen Jeans festgestellt hast, wirst du dich schon an den Nähplatz setzen und anfangen, wenn du ganz dringend eine tragen möchtest. ( Ich kann ja ohne Jeanshosen nicht leben, ; ). )
    LG von Susanne

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  5. Ich kann alles gut nachvollziehen - denke aber auch so wie Susanne(Rosa Sujuti): ich nähe nur, wenn ich Lust dazu habe. Manchmal schon habe ich mir eine Schwiegertochter/… gewünscht, die sich so richtig gerne und begeistert benähen lassen würde - gibt es aber nicht. Früher habe ich meine Mutter benäht. Die fand das klasse und war stolz wie Bolle.
    Dein Schrank ist so "clean" ... die Farben sind alle Ton in Ton.... es scheint für dich Neuland nur in Stoffart und Schnitt zu geben - und da magst du es ja auch eher schlicht. Hm... die neue Jeans, die wird sicher wieder so ein Wow-Teil. Ich bin sehr gespannt. Große Bewunderin deiner Sachen! lieben Gruß von Ellen

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  6. Vielen Dank für Deinen Post! Mir fehlt auch ein Stück weit der Elan für neue Kleider - mein Schrank ist gut gefüllt und er wird nicht größer um neue Teile aufzunehmen. Neulich habe ich im Trockner ein Kleid geschrumpft und mich fast (nur fast) gefreut, dass ich es ersetzen kann.... ich müsste wirklich einige Kleider aussortieren, es gibt einige, bei denen der Stoff durch das Tragen gelitten hat. Aber alle passen so wunderbar und wenn die weg wären, würde ich den gleichen Schnitt am liebsten wieder nähen. Vielleicht muss frau um die Ecke denken und sich Anlässe vorstellen, für die ein neues Kleidungsstück viel Freude macht. Aber das mit Anlässen ist gerade etwas knapp.... also rate ich zur Ruhe, zum durchatmen, das wird schon wieder. Ich drücke Dir (und mir) die Daumen! LG Kuestensocke

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  7. Ja, das kennen wohl viele von uns, einschließlich ich - was für ein Luxusproblem ... Ich habe das große Glück, jetzt bald 2 Enkelkinder benähen zu dürfen. Und damit ist auch die Lust, ein paar Kleinigkeiten für mich zu nähen, wieder zurück gekommen ;)
    Liebe Grüße von Doro

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  8. Du sprichst mir aus der Seele. Ich brauche nix und habe daher auf meinem Blog die letzten Monate Teile gezeigt, die vor Monaten entstanden sind. Als Textilkünstlerin nähe ich dann einen Quilt:)
    LG Birgit

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  9. Du sprichst mir aus der Seele. Ich brauche nix und habe daher auf meinem Blog die letzten Monate Teile gezeigt, die vor Monaten entstanden sind. Als Textilkünstlerin nähe ich dann einen Quilt:)
    LG Birgit

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  10. Ich versuche bei selbstgenähten Stücken weniger kritisch bzgl der Frage, ob ich sie brauche oder nicht zu den. Das Nähen erfüllt ja mehrere Funktionen. Fang doch einfach mal wieder an und schau, wie sich das anfühlt. Bei mir kommt die Lust meist beim Tun. Und wenn es sich nicht gut anfühlt, machst du einfach Pause. LG, Anja

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  11. Ich glaube, die Nähblockade kennen fast alle - aus unterschiedlichsten Gründen. Ich finde es gut, dass du nichts nähen magst, was du nicht brauchst und denke, die Lust kommt genau dann zurück, wenn du einen guten Grund zum Nähen findest. Eine Jeans ist doch ein tolles und anspruchsvolles Projekt. Bei mir kommt der Elan erst dann auf, wenn ich mich in einem Kleidungsstück sehen kann, es beginnt mit Kopfkino. Dann genieße ich auch die Suche nach dem richtigen Stoff, das Maßnehmen und Zuschneiden... Vielleicht stellst du dir ja einfach mal vor, wie die Jeans aussehen sollte, wie du sie kombinierst und mit etwas Glück kommt dann die Nählust zurück?
    Viele Grüße
    Inga

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